Beantwortung der Fragen des Bürgervereins gegen Fluglärm Strausberg und Umland e.V.

Beantwortung der Fragen des Bürgervereins gegen Fluglärm Strausberg und Umland e.V.

  1. Stimmen Sie mit uns überein, dass übermäßiger Fluglärm negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt hat?

Antwort: Ja

  1. Ist Ihnen bekannt, dass an Wochenenden bei gutem Wetter in geringer Höhe Kleinflugzeuge phasenweise im Minutentakt z.B. über die Kirschallee und die Beerenstraße fliegen und nicht selten Lärm von 80 dB und mehr emittieren?

Antwort: Nein, da meines Wissens durch veränderte Flugplatzregeln so eine Handlungsweise nicht möglich ist.

In diesem Zusammenhang bleibt aber abzuwägen was geringe Höhe für Sie bedeutet und wie geringe Höhe die Allgemeinheit einschätzt. Gleiches gilt für den gemessenen Fluglärmpegel von 80 dB. Sind 80 dB gesundheitsgefährdend oder einfach nur Laut?
Ein vorbeifahrendes Auto aus 5m Entfernung vom Straßenrand erzeugt auch einen Schallpegel von 80 dB.

  1. Sind Sie der Meinung, dass es zukünftig zu einer spürbaren Verringerung des vom Strausberger Flugplatz ausgehenden Fluglärms über dem Stadtgebiet kommen sollte, um die Umweltbelastungen deutlich zu minimieren und die Wohn- und Erholungsfunktion der Stadt zu stärken?

Antwort: Nein. Mir sind keine Fluglärmbelästigungen über dem Stadtgebiet, ausgehend vom Strausberger Flugplatz bekannt. Somit kommt es nicht zu den von ihnen dargestellten Umweltbelastungen und die Wohn- und Erholungsfunktion der Stadt wird daher auch nicht negativ beeinträchtigt.

  1. Denken Sie, dass 2 Mio. Euro kommunale Finanzhilfen (Zum Flugplatz verschobene Gewinne der Stadtwerke) für den Flugplatz allein in den letzten 8 Jahren für die Bürger der Stadt gut angelegtes Geld waren?Wenn ja, welchen konkreten Nutzen hatten / haben die Bürger der Stadt, der diese dauerhaften Beihilfen rechtfertigt?

Antwort: Der Flugplatz ist in und für Strausberg ein Wirtschaftsfaktor und -standort. Mit diesem Geld sind unter anderem Voraussetzungen geschaffen worden, dass sich Firmen am Flugplatz ansiedelten und somit Steuergelder für Strausberg erwirtschaften. Auch die Verbesserung der Infrastruktur auf und am Flugplatz haben Auswirkungen auf die vorab genannten Faktoren. Es ist gut angelegtes Geld für Strausberg.

5. Weshalb ist es im Sinne von Strausbergs Einwohnern, Flugschulen und Freizeit-
          piloten, durch die Flugplatzbeihilfen indirekt zu subventionieren? Dies sind die
          überwiegenden Nutzer des Flugplatzes und sie machen vor allem am Wochenende
          viel Lärm über der Stadt!

Antwort: Welchen Lärm? Wie bereits in der Antwort zu Frage 2 erwähnt, gibt es veränderte
Flugplatzregeln, die zur Verminderung von Flugplatzlärm beitragen.
Flugschulen und Freizeitpiloten sind Wirtschaftsfaktoren, genauso wie KfZ-Fahrschulen.
„Der eigene Hund macht keinen Lärm – er bellt nur“ und „Lärm ist das Geräusch der
Anderen“ (Zitat: Kurt Tucholski)

6. Halten Sie es für wünschenswert, Flugverkehr vom zukünftigen BER in Schönefeld und
damit Flugzeuge mit Turbinenantrieb an den Strausberger Flugplatz zu verlagern, und
diesen zu diesem Zweck weiter auszubauen?

Antwort: Zunächst muss der BER erst einmal seinen Flugbetrieb aufnehmen. Danach wird sich zeigen, was nicht mehr in Schönefeld erwünscht ist. Und dann werden sich die kleinen Flugzeuge neu verteilen müssen. Solange ist alles Spekulation.

  1. Wie lauten ihre Handlungsempfehlungen zum Thema Flugplatz und Fluglärm in Strausberg? Was halten Sie von Alternativvorschlägen zu dem derzeitigen Flugbetrieb am Platz?

Antwort: Der Flugplatz ist Anfang der 1990ziger Jahre der Stadt Strausberg zugeordnet worden. Danach hat man sich für den Betrieb und schrittweisen Ausbau entschieden. Durch die Angliederung an das Gewerbegebiet hat man die Möglichkeit geschaffen, Gewerbe auch in Flugplatznähe zu etablieren. Diese Firmen benötigen sogar den Flugplatz als Arbeitsgrundlage. Eine Schließung des Flugplatzes oder die Einstellung des Flugbetriebes heißt Arbeitsplätze vernichten und damit Einkommen in der Stadt abzubauen.

Fluglärm ist eine subjektive Schallempfindung und ist nicht eindeutig messbar.

Alternativvorschläge erübrigen sich aus meiner Sicht, da es sich beim derzeitigen Flugbetrieb um Leichtbauflugzeuge handelt und damit lärmgeminderter Flugbetrieb gesichert ist.