WahlOmat-Fragen für BAB Lokalanzeiger
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Was befähigt Sie, als Hauptverwaltungsbeamte/r einer Verwaltung mit mehr als 300 Beschäftigten vorzustehen, deren Arbeitsalltag zu gestalten und die persönliche Verantwortung zu tragen, die mit dem Amt der Bürgermeisters verbunden ist?
Bei mir steht der Mensch im Mittelpunkt. Ich kann zuhören, Menschen zusammenbringen, Entscheidungen treffen, politisch denken, ich möchte ein Bürgermeister für alle sein, nicht nur für einzelne Gruppen oder Parteien. Ich lebe und arbeite seit 28 Jahren in Strausberg, kenne die Stadt und viele ihrer Bürger persönlich. Zugleich bin ich bisher nicht Teil der Verwaltung, so dass ich vieles unvoreingenommen sehen und bewerten kann und neue Ideen nicht scheue. Dieses erfordert lösungsorientiertes weitsichtiges Handeln. Genauso aber auch unternehmerisches Denken und manchmal auch gesunden Mut zum Risiko. Eigenschaften, die in meiner jetzigen Tätigkeit keine unbekannten Faktoren sind, weil jede Herausforderung zum Ziel gebracht wird.
Die Lebensadern der Stadt sind ihre Straßen und Wege, die sich teilweise in einem traurigen Zustand befinden. Wie ernst nehmen Sie dieses Problem und was gedenken Sie zu unternehmen?
In Strausberg haben wir ein Straßen- und Wegekonzept. Das gilt es weiter konsequent umzusetzen.
Das kulturelle Leben in der Stadt gilt vielen als unterentwickelt, auch Vereine klagen über zu wenig Unterstützung. Wie sehen Sie das Problem, was folgt für Sie daraus?
Wir haben bei uns eine sehr große Vereinsstruktur. Diese gilt es auch zu erhalten. Zu wenig Unterstützung kann ich nicht feststellen, da im städtischen Haushalt Fördermittel für die Vereine eingestellt sind. Gleichwohl sehe ich hier aber auch ein Aufgabengebiet im Rahmen des Citymanagements.
Verdichtung oder Wachstum in den Außenbereichen auf Kosten der Natur? Die Frage, wie die Stadt für weiteren Zuzug entwickelt werden soll, erhitzt die Gemüter. Ihr Standpunkt dazu?
Wenn eine Stadt wachsen soll, muss ich Flächen und Potenzial für die Erweiterungen vorweisen. Dazu gibt es den Flächennutzungsplan, der diese Bestandteile enthält. Dabei muss sorgfältig abgewogen werden, ob ich Zuzug nur über Verdichtung erreichen will. Das wird allein nicht gehen.
Ein blockieren einer Bebauung im Außenbereich lehne ich ab, da hier zuzugswilligen Menschen und Familien ein Leben in Strausberg verwehrt wird.
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist das Herz Strausbergs, die Große Straße, Dauerthema. Es geht im Grund nicht voran. Wie sehen Sie die Situation, was würden Sie anders machen?
Schön, dass das Herz von Strausberg die Große Straße ist. Leider ist in diesem vergangenen Vierteljahrhundert zu wenig für dieses Herz getan worden. Altstadtsanierung allein bringt noch keine Attraktivitätssteigerung. Konsequentes Festhalten an Konzepten, wie die Einzelhandelskonzeption, ist versäumt bzw. zu Gunsten Anderer abgeändert worden. Entwicklung von Flächen in der Großen Straße sind mit zu hoher Skepsis und Auflagen begleitet worden. All das führte zu dem jetzigen Stand, der unbefriedigend ist!
Da ein sehr hoher Anteil der Grundstücke in der Großen Straße sich im Privateigentum befindet, geht eine weitere Entwicklung nicht ohne die Eigentümer. Als aller erstes müssen beide Eingangsbereiche der Großen Straße zu neuem Leben erweckt werden. Dafür setze ich mich ein. Zweitens muss ein Verkehrskonzept für die ganze Altstadt erstellt werden, in dem Anwohner, Gewerbetreibende, Touristen und Besucher der Stadt sich gleichermaßen Wohlfühlen und wiederfinden.
Großes Potential für die Zukunft hat der Tourismus in Strausberg. Durch Etablierung verschiedener Veranstaltungsformate wurde zuletzt mehr unternommen. Reicht das oder wollen Sie weitere Ideen umsetzen?
Der Tourismus ist ein wichtiger Bestandteil für die Entwicklung von Strausberg. Veranstaltungen sind immer das Engagement von Menschen, die mit Herzblut bei der Sache sind. Diese gilt es zunächst weiter zu unterstützen, um das geschaffene am Leben zu erhalten.
Natürlich sollte man sich weiteren Ideen nicht verwehren. Die Altstadt als Kulturzentrum zu entwickeln wäre dabei eine Idee.
Unternehmen beklagen Hemmnisse, zum Beispiel durch langsame Internetverbindungen und Fachkräftemangel. Welchen Handlungsbedarf sehen Sie, die städtische Wirtschaft zu unterstützen und unter Umständen auch besser zu vernetzen?
Fachkräftemangel ist ein großes Thema. Hier sehe ich die Chance über Ausbildungs-und Jobportale oder den Ausbildungstag der Stadt Strausberg für den Abbau des Fachkräftemangels. Schnelle Internetverbindungen sind für viele Betriebe Voraussetzung, um am Markt bestehen zu können. Unternehmerstammtische sollen dafür genutzt werden, um Probleme anzusprechen und deren Beseitigung zu beschleunigen. Gleichzeitig sollen dabei auch neue Netzwerke entstehen und somit die einzelnen Firmen stärken.